Nach Slowenien und wieder zurück nach Italien – Zwangspause in Monfalcone

Nach Slowenien und wieder zurück nach Italien – Zwangspause in Monfalcone

Vor vier Tagen hatten wir unsere Reise bereits Richtung Slowenien fortgesetzt und dabei festgestellt, dass wir bei den Übernachtungsmöglichkeiten mehr Kreativität benötigen werden, da fast alle Campingplätze bereits geschlossen sind und das Wildcampen auch in Slowenien verboten ist (es drohen Strafen von 500 € (generell) bis zu 1.000 € (Naturschutzgebiet)).

Aus diesem Grund verbrachten wir die erste Nacht in Slowenien auf einem Stellplatz bei einem Winzer und wollten direkt am nächsten Morgen ins Soča Tal oder den Triglav Nationalpark fahren, um endlich mal wieder zu Wandern. Unsere Fahrt wurde aber kurze Zeit später unterbrochen, da die Motorwarnleuchte anging und uns der Bus unmissverständlich dazu aufgefordert hat den „Motor kontrollieren“ zu lassen.

Da die nächste Werkstatt in Italien war sind wir direkt dorthin gefahren, standen aber vor verschlossenen Türen (es war Samstagvormittag).

Nun war guter Rat teuer…

  • einfach weiterfahren und am Montag in Slowenien den Motor kontrollieren lassen (fanden wir nicht so gut, da wir ja nicht wussten was los war und wir keinen Folgeschaden riskieren und die Garantie verlieren wollten),
  • in Görz bleiben, bis Montag warten und dann dort direkt morgens bei der Werkstatt aufschlagen (der Ort war nicht wirklich zum „Stranden“ geeignet) oder
  • den ADAC rufen in der Hoffnung, dass der Fehler sofort ausgelesen, die Ursache behoben werden kann und wir weiter fahren können.

Wir haben uns für die letzte Möglichkeit entschieden. Nur danach waren wir nicht schlauer als vorher, denn der italienische Vertreter hatte kein mobiles Fehlerauslesegerät dabei und meinte, dass es Alles und Nichts sein kann. Auf seine Frage was für Möglichkeiten wir jetzt haben, meinte er, dass er uns Abschleppen und wir das Wochenende auf seinem Werkstattgelände verbringen können oder das wir die paar Kilometer auch selber nach Monfalcone fahren und am Montagmorgen direkt zu seiner Werkstatt fahren könnten.

Da wir die Möglichkeit direkt am Meer stehen zu können reizvoller fanden als auf einem Werkstattgelände zu parken, sind wir die kurze Strecke selber gefahren.

Und so standen wir circa 1,5 Tage in erster Reihe am Meer in Monfalcone und haben die Zeit wie die Einheimischen verbracht.

Zuerst sind wir mit den Birdys in die Stadt nach Monfalcone gefahren (lohnt sich nicht wirklich) und danach im Naturschutzgebiet und am Strand entlang geradelt, wo wir gesehen haben wie die Italiener/innen ihr Wochenende verbringen. Café am Strand trinken und die Herbstsonne genießen, wobei die Einheimischen anscheinend andere Temperaturen gewöhnt sind 😉, denn als uns noch ein T-Shirt oder ein dünner Pulli gereicht haben, wurden hier schon die Steppjacken und Schals getragen.

Wolfgang hat die Zeit genutzt, um die Plastikniete (circa 1,5 cm x 1,5 cm), zur Befestigung unseres Toilettendeckels, aus einem getrockneten Ast zu schnitzen. Er meinte, dass sein Opinel sein mobiler 3D-Drucker ist 😂 und was soll ich sagen … er hat es geschafft und jetzt wackelt unser Toilettendeckel nicht mehr und hält an beiden Seiten wieder perfekt.

Ganz so trivial war die Schnitzarbeit nicht, da sowohl das Oberteil der „Niete“ ausgehöhlt werden musste als auch am unteren Stumpf eine Erhebung sein sollte, damit zum einen der Toilettendeckel hält und zum anderen die Niete auch nicht rausrutschen kann. Die Geduld hätte ich nicht gehabt. 👍

In Summe hat es Wolfgang vielleicht 3-4 Stunden Zeit gekostet, die er aber gleichzeitig dazu genutzt hat um zu angeln (wieder ohne Erfolg 😅). Da finde ich meine Angeltechnik erfolgsversprechender, das heißt rein in den Supermarkt, Fisch kaufen, ab auf den Skotti und 100% Erfolgsquote 😂. Aber wenn es ihm Spaß macht. 😉

Sonntagabend gab es dann noch selbstgemachte Spaghetti carbonara alla mama (sooo lecker, die Sahne kann man gut weglassen und das Eiweiß einfach mit dazu geben). Eindeutig zum Nachmachen empfohlen 😋.

Am Montagmorgen sind wir dann um kurz vor 08:00 Uhr los gefahren (so früh wie schon lange nicht mehr 🥱), damit wir um 08:00 Uhr in der Werkstatt sind.

Während der Fehlerdiagnose sind wir in ein Café gegangen, haben entspannt gefrühstückt, Café getrunken und gerade als wir mit dem Frühstück fertig waren kam der Anruf, dass sie den Fehler gefunden haben und wir „nur“ einen Ölwechsel bräuchten.

Wir waren etwas irritiert, da Wolfgang erst vor unserer Reise (obwohl es laut Händler noch nicht erforderlich gewesen wäre) einen Ölwechsel hat machen lassen und wir seitdem erst 16.000 km gefahren sind (normalerweise soll erst nach circa 50.000 km das Öl gewechselt werden).

Na ja, was muss das muss.

Sehr geschockt waren wir dann aber doch, als wir nach dem Preis gefragt haben und der Angestellte meinte, dass es 2.400 € kostet. 😲

Ich merklich entsetzt: „2.400 € für einen Ölwechsel, was machen Sie denn bei dem Ölwechsel?“

Er: „Ja, 2.400 €, wir wechseln auch die Filter“.

Ich: „Für 2.400 € machen wir bei Ihnen keinen Ölwechsel, in Deutschland haben wir circa 300 € dafür bezahlt.“

Er ging daraufhin zu seinem Kollegen hat es ihm erklärt und dann habe ich -mit meinen geringen Italienischkenntnissen- etwas von „duecento“ verstanden, was „zweihundert“ € wären.

Also habe ich noch einmal auf Englisch gefragt, ob er 2.400 € oder doch 240 € meint und dann hat selbst er merklich entsetzt geantwortet, dass er 240 € schätzt.

Nun mussten wir Alle erst einmal lachen.

Als wir den Preis dann endlich geklärt und es Alle richtig verstanden hatten, konnte der Ölwechsel durchgeführt werden und hat am Ende 250 € gekostet, was mehr als fair war (50 € günstiger als in Deutschland).

Und dann konnte unserer Reise Richtung Slowenien weiter gehen.

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