Derinkuyu die unterirdische Stadt

Derinkuyu die unterirdische Stadt

Da wir in Kappadokien einen richtigen Wintereinbruch hatten (tagsüber 0 bis 2 Grad, eher bewölkt und teilweise sogar etwas Schnee) haben wir uns für einen Besuch der unterirdischen Stadt „Derinkuyu“ entschieden.

Derinkuyu (unterirdische Stadt)

Derinkuyu (türkisch für tiefer Brunnen/Schacht, früherer Name Malakopía,[2]) ist neben Kaymaklı die berühmteste der unterirdischen Städte in Kappadokien und befindet sich im gleichnamigen Ort. Dieser liegt in der türkischenProvinz Nevşehir 29 Kilometer südlich der Provinzhauptstadt. Neben Derinkuyu werden in Kappadokien über 50 unterirdische Städte vermutet; 36 wurden bislang entdeckt, aber nur die wenigsten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Derinkuyu ist dabei die größte zugängliche Anlage.

Geschichte

Die Entstehungszeit dieser Städte und auch Derinkuyus ist umstritten. Manche Archäologen sehen in den Hethitern vor über 4000 Jahren die Erbauer. Andere vermuten, dass Christen die Städte zum Schutz vor Verfolgern angelegt hätten. Sicher ist, dass erst die christlichen Bewohner zwischen dem 6. und dem 10. Jahrhundert den Anlagen ihre heutige Form gaben.[4]

Beschreibung

Das Tunnelsystem wurde 1963 zufällig entdeckt. Seitdem wurden acht Stockwerke freigelegt, die freigelegten Räume haben insgesamt eine Fläche von 2500 Quadratmetern.[1] Bereits im Jahre 1965 wurde die Anlage der Öffentlichkeit zugänglich gemacht; der tiefste zugängliche Punkt liegt 55 Meter unter der Oberfläche. Schätzungen zufolge ist nur ein Viertel der ursprünglichen Anlage freigelegt worden.

Die oberen Stockwerke waren vorwiegend als Wohn- und Schlafräume eingerichtet, aber auch eine Weinpresse und ein Klosterkomplex waren darin untergebracht. Haustiere wurden ebenfalls unterirdisch gehalten. In den unteren Stockwerken befanden sich Versammlungs- und Lagerräume sowie ein Kerker. Mehrere Räume in verschiedenen Stockwerken wurden höchstwahrscheinlich als Kirchen genutzt, darunter die sogenannte „Kleeblatt-Kirche“ im siebten Stockwerk, die in Form eines Kreuzes angelegt ist. Sie hat eine Länge von 25, eine Breite von zehn und eine Höhe von drei Metern. Die Schätzungen über die Zahl der Bewohner sind widersprüchlich und schwanken zwischen 3000 und 50.000. Es wird vermutet, dass Derinkuyu durch einen neun Kilometer langen Tunnel mit der unterirdischen Stadt im Nachbarort Kaymaklı verbunden war.

Die unterirdische Stadt konnte durch die sogenannten „Rollsteintüren“, die wie Mühlsteine aussehen, abgeriegelt werden. Diese wurden bei Gefahr von innen vor den Eingang gerollt und stellten von außen ein schwer überwindbares Hindernis dar. Die Kommunikation mit der Außenwelt konnte in solchen Zeiten über Schächte aufrechterhalten werden, die von den ersten beiden Etagen ins Freie führten. Diese waren drei bis vier Meter lang und wiesen einen Durchmesser von zehn Zentimetern auf.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Derinkuyu_(unterirdische_Stadt)

Nahezu alle Hauptsehenswürdigkeiten sind kostenpflichtig (je nach Sehenswürdigkeit circa 12 € bis 25 € pro Person) und so mussten wir auch für den Besuch der unterirdischen Stadt 13 €/Person bezahlen. Einheimische zahlen immer nur 60 türkische Lira, das heißt circa 1,70 €/Person -auch wenn sie von Touristen 20 €/Person verlangen-. Wir verstehen, dass wir mehr bezahlen sollen aber häufig mehr als das 15-Fache … das ist für uns nicht nachvollziehbar.

Ein Guide hat uns dann die „große Tour“ für 60 € (für uns Beide) und die „kleine Tour“ für 50 € angeboten. Da uns das zu teuer war, hat uns ein andere Guide die große die Tour für 25 € (für uns Beide) angeboten. Statt einer 1 bis 1,5 Stunden hat er das Ganze dann aber auch wesentlich schneller, nämlich in 30 bis 40 Minuten abgespult.

Und so sind wir mit ihm gemeinsam durch die unterirdische Stadt gehetzt 🤣. Aber es hat sich trotzdem gelohnt.

Ohne ihn hätten wir nicht gewusst

  • wo und wie welche Tiere (Schafe, Ziegen und Pferde) gehalten
  • und Vorräte gelagert wurden,
  • wo es Luftschächte und
  • unterirdische Brunnen gab (rechtes Bild Blick in den Brunnen),
  • wo sich der Weinkeller und
  • die Schlafräume waren,
  • wie durch die oben genannten „Rollsteintüren“ oder Mühlsteine Gänge verschlossen und somit die Stadt vor Eindringlingen geschützt werden konnte,
  • wo es km-lange Verbindungsgänge zu anderen unterirdischen Städten gibt und
  • wie die Kommunikation über die Etagen hinweg funktioniert hat.
  • Zum Schluss haben wir dann noch
  • in die Wände geritzte christliche Symbole (Kreuze),
  • die unterirdische Kirche,
  • einen Beichtstuhl,
  • ein Taufbecken,
  • eine Missionars-/Missionsschule und
  • eine Grabkammer gezeigt bekommen.

All das hätten wir nicht wahrgenommen und erkannt, wenn wir ohne Erklärung durch die Gänge gelaufen wären.

Dann wären es einfach nur Gänge und Etagen gewesen, ohne etwas zu verstehen, ohne Begeisterung für die Architektur / das ausgeklügelte System, ohne sich vorstellen zu können wie es damals vielleicht war. Ohne die Erläuterungen wären es nur kahle und trostlose Tuffsteingänge und -höhlen ganz ohne Leben und Phantasie gewesen.

Auch wenn es schnell ging und wir bei dem Tempo ganz schön ins Schwitzen gekommen sind, waren die 25 € für uns Beide zusammen gut investiert.

Uns hat es gefallen aber es gab auch andere Camper, die nicht begeistert waren und es nicht empfehlen würden. Wenn einer von Euch eine unterirdische Stadt besuchen möchte, dann auf jeden Fall mit einem Guide.

Und ein MUSS für mich „frischgepresster Granatapfelsaft idealerweise mit dem Saft einer Orange“.

Ich liebe es.

Neben den „fremden“, außerordentlich netten Menschen und den wunderschönen Landschaften werde ich den Saft am meisten vermissen, wenn wir die Türkei wieder verlassen werden.

Aber wir haben ja noch ein bisschen Zeit. 😊

Abends in der Nähe von Göreme. Auf dem ersten Bild fehlen noch die Jeeps und die Kamele, dann wären alle Fortbewegungsmittel, die von den Touristen häufig genutzt werden auf einem Bild.

Wandern gehen auch einige aber die Mehrheit lässt sich mit Jeeps von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt fahren oder düst mit Quads -wie wir finden viel zu schnell (da kann man es gar nicht genießen)- durch die traumhafte Landschaft.

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