Erste Eindrücke von Kappadokien

Erste Eindrücke von Kappadokien

Kappadokien: Traumwelt aus Stein

von Martina Wimmer

Türkei: Lava, Wasser und Wind haben in Anatolien eine bizarre Skulpturenlandschaft geschaffen. Auch ein Blick in die Innenwelt der Felsen lohnt sich: In den unzähligen Höhlen finden sich Spuren vieler Kulturen, darunter über 1000 christliche Kirchen

Als der französische Forscher Paul Lucas 1712 von einer Reise nach „Natolia“ zurückkehrte, berichtete er: „Ich bin schon weit gereist, aber etwas Ähnliches habe ich noch nie gesehen. Tausende von Felspyramiden, manche sehen aus wie Hüte, manche wie knieende Frauen, nackt und in anzüglichen Posen.“ Der Sonnenkönig Ludwig XIV., der ihn geschickt hatte, strich ihm aufgrund dieser unglaublichen Schilderungen erstmal alle künftigen Reisespesen. Lucas indes hatte mit seiner grundsätzlichen Vermutung recht: Eine Felsenlandschaft wie die Kappadokiens ist wirklich einmalig auf der Welt.

Ein Kunstwerk der Natur

Vor einigen Millionen Jahren brodelte die Erde zwischen den heutigen Städten Kayseri, Aksaray und Nig˘de in Zentralanatolien. Bis ins zweite Jahrtausend vor Christus hinein überzogen die Vulkane Erciyes und Hasan das Land mit Lava und Tuffasche. Der Auswurf verdichtete sich über Jahrhunderte zu Gestein unterschiedlicher Härtegrade. Nachdem die Vulkane erloschen waren, nahmen Wind und Wasser ihre Arbeit auf. Regenfälle und Flussläufe wuschen die Felsen aus, gruben sich in die unteren, weichen Gesteinsschichten, ließen die härteren stehen und schafften so die Mützenberge und Riesenpilze. Die Türken nennen sie getreu ihres märchenhaften Aussehens peri bacaları, „Feenkamine“.

Lieber zu Fuß …

Das organische Gesamtkunstwerk ist heute noch im Werden. Der Reisende merkt das vor allem an dem Staub, der beständig seine Schuhe füllt. Vorausgesetzt, er läuft. Die meisten, die nach Kappadokien kommen, fahren. Mit großen und kleinen Bussen rasen sie durch dieses nur 95 Quadratkilometer große Gebiet, von einem Aussichtspunkt zum nächsten, um das seit 1985 von der Unesco ausgewiesene Natur- und Kulturerbe zu bestaunen. …

Quelle: https://www.geo.de/reisen/reiseziele/10368-rtkl-kappadokien-traumwelt-aus-stein

Love Valley

Kappadokien … ein paar Hintergrundinformationen

Das UNESCO-Weltkultur- und Naturerbe Göreme-Kappadokien liegt im Zentrum eines Gebietes ehemals intensiver vulkanischer Tätigkeit, die das heutige Landschaftsbild entscheidend prägte. …

Erosion

Durch Erdverschiebungen in Zentralanatolien, Erhebungen einerseits sowie Eintiefungen der Flusssohlen andererseits wurden die restlichen Binnenseen großflächig entwässert, was zu einer bis heute andauernden starken Erosion führte, die wesentlich das geomorphologische Bild der Tufflandschaft Kappadokiens prägt. In der Folge schufen äolische, fluviative, atmosphärische sowie thermoklastische Erosionstätigkeiten die bizarre und einzigartige Gestalt der Landschaft.

Dieser rapide Erosionsprozess zeigt, wie jung und unausgeglichen die geologischen Verhältnisse im Gebiet von Kappadokien sind. Nach wie vor werden erhebliche Mengen Tuff ausgeräumt und nach jedem mächtigen Regenguss lassen sich die gewaltigen Erosionskräfte in den Tälern erahnen, die neue, dezimeterstarke Strukturen formen und große Mengen Erosionsmaterial wegschwemmen.

In den tieferliegenden Hängen bilden sich durch die Erosion mitunter besondere Strukturen heraus: die Tufftürme der für Kappadokien berühmten Feenkamine (türkisch peri bacalari, englisch fairy chimneys), die durch härtere, oben liegende Schichten vulkanischer Tuffe eine gewisse Zeit geschützt werden. Erst nach dem Abrutschen der schützenden Bedeckung verstärkt sich durch die Einwirkung von Wind und Wetter, Vögeln und Insekten – (und heute auch durch Touristen und Luftverschmutzung) – die Erosion, welche die Kegel relativ schnell zerstört.

Nicht zu vergessen ist die Tätigkeit der lokalen Bevölkerung, die über Jahrtausende viele der Tuffformationen zu Wohnzwecken und für Kirchen sowie für Taubenschläge ausgehöhlt hat, die oftmals bis in die höchsten Spitzen der Tuffkegel reichen.

Einerseits ist diese Form der Architektur ein Beispiel für besonders schöpferisches und ökologisch wie ökonomisch sinnvolles Wohnen und Wirken. Weil jedoch andererseits durch oft unbedachte Aushöhlung die Erosion beschleunigt wird, wurde im Rahmen der Erfassung des Gebietes Kappadokien als Weltkulturerbe der UNESCO ein Verbot der weiteren Aushöhlung ausgesprochen, das aber oft nicht eingehalten wird.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kappadokien

Unser erster Halt „Peri Bacalari“ (übersetzt: Feenkamine) oder auch „Love Valley“ (das Tal der Liebe).

Das Tal der Liebe befindet sich in der Provinz Nevşehir in Kappadokien, Türkei. Das Tal erstreckt sich über etwa 2 km und liegt zwischen den Städten Göreme und Çavuşin. Das Tal wurde über Millionen von Jahren durch vulkanische Aktivität und anschließende Erosion durch Wind und Wasser geformt.

Die Felsformationen im Tal der Liebe bestehen aus weichem Tuff, einer Art Vulkangestein, das leicht von Wind und Wasser erodiert wird. Im Laufe der Zeit hat sich der Tuff zu den charakteristischen phallischen Formationen geformt, die wir heute sehen. Diese Formationen haben eine Höhe von wenigen Metern bis zu 40 Metern und sind über das Tal verteilt, wodurch eine einzigartige und beeindruckende Landschaft entsteht.

Quelle: https://cappadociatravelpass.com/de/love-valley-in-cappadocia-a-spectacular-geological-wonder

Die Kamele, Pferde und Ponys tun uns Leid. Sie stehen hier für die Touristen, damit sie eine Runde auf ihnen drehen und sich dabei fotografieren lassen können. Auch wenn das Kamel sehr hübsch ausschaut fänden wir es besser, wenn es hier nicht stehen würde.

Bei den rosa Blüten handelt es sich übrigens um die Mandelblüte. Ein sehr schöner Farbklecks.😊

Die einen sagen „fairy chimneys“ (Feenkamine), die anderen „Love Valley“ (Tal der Liebe). 🤣

Im Love Valley findet man in der Nähe des Cafés viele dekorierte Schaukeln oder andere verzierte „Rahmen“, die als „Fotorahmen“ dienen und gut frequentiert sind. Sicherlich ein Instagram-Hotspot … aber auch wir haben Fotos gemacht. 🙈

Ein Türke hat sich sehr freundlich und ungefragt angeboten ein Video von uns zu machen. 😊

Beim Vorbeilaufen als wir freundlich „merhaba“ (Hallo) gesagt haben, wurden wir von Gökce und ihrer Familie zu -von Ibrahim perfekt- gegrillten Hähnchenflügeln und einem Getränk eingeladen.

So nett und für uns typisch Türkei. Die Türken/innen sind die gastfreundlichsten Menschen, die wir bis jetzt während unserer Reise getroffen haben.

Gökce hat uns erlaubt, dass wir das Foto posten dürfen. Ihre Freundlichkeit, Offenheit und Gastfreundschaft werden wir immer in Erinnerung behalten. 🥰

Vielen Dank noch einmal. 😊

Feenkamine

Mit dem Begriff Feenkamin (türkisch peri bacaları) werden Erdpyramiden in der Türkei bezeichnet, die sich in der zentralanatolischen Provinz Nevşehir in Kappadokien befinden. Feenkamine gibt es unter anderem bei den Ortschaften GöremeUçhisarÜrgüp oder Zelve östlich der Stadt Nevşehir im Nationalpark Göreme (türkisch: Göreme Tarihî Millî Parki), der zum UNESCO-Welterbe gehört.

Entstehung

Bei Ausbrüchen der Vulkane Erciyes Dağı im Osten und Hasan Dağı im Südwesten der Region wurden seit dem Zeitalter des Neogens (Jungtertiär) vor gut 20 Millionen Jahren infolge der Eruptionen solche Mengen an Staub, Asche und Gestein ausgespieen, dass weite umliegende Landstriche hierdurch zahlreiche Meter hoch bedeckt wurden. Insbesondere aus den Staub- und Ascheablagerungen bildete sich im Laufe der Jahrmillionen eine Schicht aus dem sehr weichen Tuffstein, die in der Folgezeit überwiegend durch Wind- oder Wassererosion wieder abgetragen wurde. An jenen Stellen, wo über der Tuffschicht härteres und somit erosionsbeständigeres Gestein abgelagert wurde, blieb der darunter liegende Tuffstein teilweise von erosionsbedingten Abtragungen verschont. So haben sich im Laufe der Zeit die zumindest in bestimmten Gebieten Kappadokiens das Landschaftsbild prägenden Feenkamine herausgebildet. Diese turmähnlichen Tuffsteinformationen, überwiegend mit einem aufliegenden und schützenden Deckstein versehen, können eine Höhe von 30 Metern und mehr aufweisen und erinnern optisch häufig an Spargelstangen oder an Phallussymbole.

Bereits seit mehreren tausend Jahren wurden sie zum Teil ausgehöhlt (Höhlenarchitektur in Kappadokien) und als frühchristliche Kirchen und zu Wohnzwecken genutzt. Diese Wohnhöhlen besitzen den Vorteil, dass sie einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen bieten. In den Sommermonaten wird das Innere vor zu starker Hitzeeinstrahlung geschützt und in den oftmals kalten Wintern verhindert das Tuffgestein eine starke Auskühlung der Wohnbereiche. Bewohnte Feenkamine besitzen kleine, aus dem Gestein gehauene Fensteröffnungen, die mit Teppichen die Wohnräume vor Klimaeinflüssen schützten; auch die Böden der Räume sind überwiegend mit Teppichen ausstaffiert. Sie sind meist beheizbar mit einem Herd oder einer Feuerstelle. Die Wohnräume können sich über mehrere Etagen erstrecken, die mit Leitern verbunden sind. Einige Feenkamine sind für Besucher zugänglich und können von innen besichtigt werden.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Feenkamin

Viele sehr schöne Stellplätze mit Blick in das Love Valley (Parkkosten 03/2024: 80 türkische Lira, das heißt circa 2,30 €) .

So schön, dass gerade die Mandelblüte ist. Was haben wir ein Glück. 😊

Frischwasser auffüllen in Çavuşin und kurzer Spaziergang durch den kleinen Ort.

Stellplatz für die Nacht in Göreme und von Heißluftballons träumen. 😴

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